Utility 4.0 mit Marcel Linnemann (items) – Warum eigentlich ... dieser Wasserstoff-Fetisch?
Wasserstoff hat unbestreitbar ein paar Vorteile auf seiner Seite. Man kann mit ihm grüne Energie speichern und diese so an Orten zum Einsatz bringen, wo es rein elektrisch schwierig wird. Also in der Chemie- und Stahlindustrie oder in den Tanks von LKWs, Schiffen oder Flugzeugen. Wir können Wasserstoff auch bis zu einem gewissen Grad in unsere bestehenden Gasnetze mixen und so Wärme in unsere Häuser und Wohnungen bringen. So weit, so fein! Leider geht auf dem Weg zur Nutzung von Wasserstoff recht viel grüne Energie verloren, von der wir aus bekannten Gründen aktuell leider auch viel zu wenig haben. Insofern sehe ich das Thema Wasserstoff eher als kostbaren Joker in unserem Energiewende-Spiel, den wir nur ausspielen sollten, wenn nichts anderes mehr geht. Es gibt aber gefühlt sehr viele Mitspieler:innen, die ihre ganze Zukunft auf diesem Joker aufbauen. Und das macht mich immer ein wenig misstrauisch. Denn warum sollten sie das tun? Vielleicht weil sie das Spiel damit in die Länge ziehen können? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Nix Böses denkt auf jeden Fall mein Gast Marcel Linnemann. Er sieht in Wasserstoff ganz nüchtern eines von vielen Teilen im Energiewende-Puzzle. Und er betrachtet die bestehenden Gasnetze auch als ein volkswirtschaftliches Vermögen, das man nicht allzu schnell über Bord werfen sollte. Mehr über all das in dieser Folge und ebenfalls im Buch „Wasserstoff kompakt – Klimaschutz, Regulator und Perspektiven für die Energiewirtschaft“, das Marcel zusammen mit Julia Peltzer im Dezember 2022 veröffentlicht hat. Hört und lest doch mal rein.
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