Utility4.0 - The future of energy

Utility4.0 - The future of energy

Utility 4.0 mit Julia Antoni (Stadtwerke Oberursel ) – Ohne overhead in Oberursel

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Stellt euch vor, ihr startet in eure erste Stelle als Geschäftsführer:in eines Stadtwerkes und ihr findet euch sofort im Krisenmodus wieder. Bei Julia Antoni war das so. Corona war noch nicht vorbei im Oktober 2021, ein paar Monate später brach der Ukraine-Krieg aus und die krassen Verwerfungen an den Energiemärkten nahmen ihren Lauf.
Bis heute geht es darum, den „ganzen Laden“, das Bad, den Bus und die Stadthalle am Laufen zu halten, effizienter zu werden, Kosten zu sparen und trotzdem da zu sein für die Menschen vor Ort. Dabei ist auch Julia als Geschäftsführerin zwischen Energiesoforthilfe und Preisbremse oft auch nur ein Webinar schlauer und muss diesen Wissensvorsprung in funktionierende Prozesse verwandeln. Geht das schief, kann es heutzutage finanziell schnell brenzlig werden für das Stadtwerk genauso wie für die Kund:innen. Geht das gut, wirkt sich das kulturell sehr positiv auf den „Versorgerstolz“ aus, wie es an anderer Stelle Matthias Trunk (Vorstand bei der Gasag) auch beobachtet und gut auf den Punkt gebracht hat.
Eigentlich hatte Julia sich etwas ganz anderes vorgenommen in Oberursel. Ihren Abschluss als Wirtschaftsjuristin hat sie an der berühmten Leuphana Universität gemacht, eine der ersten Hochschulen mit einer Fakultät für Nachhaltigkeit. Nach Bundesnetzagentur und Mainova-Energiekonzern wechselte sie endlich in ein richtiges Stadtwerk: überschaubare Größe, klassischer Querverbund, stetig gewachsen, ohne – und das findet sie wertvoll – overhead angesetzt zu haben. Ein spannender Macher:innen-Ort also fand die Hobby-Schreinerin, um die Energiewende im Taunus weiter nach vorne zu pushen, Solarparks zu eröffnen, Ladesäulen einzuweihen und die kommunale Wärmeplanung anzugehen.
Womit wir bei einem Thema sind, dass mich schon seit längerem beschäftigt. Setzen die Stadtwerke ihre ja nicht überbordenden personellen und finanziellen Ressourcen richtig ein? Macht man bei der Energiewende wirklich das was nötig ist, um den 1,5-Grad-Kompromiss zu halten? Traut man sich überhaupt, es auszurechnen und auszusprechen? Julia macht lieber schon mal, bevor sie sich in Jahreszahlen-Spielen und moonshot-Projekten verliert, was ich auch voll sympathisch finde und vielleicht ist es am Ende auch besser. Also drücke ich mal fest die Daumen, dass es dieses Jahr endlich klappt mit den wichtigen und richtigen Wendethemen bei der Energie und vor allem bei der Wärme in Oberursel.


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Über diesen Podcast

Ich möchte mich in diesem Podcast-Format mit Menschen unterhalten, die sich noch etwas vor- genommen haben auf ihrem Weg in eine emissionsfreie Energie- und Lebenswelt.

Meine Gäste sind Gründer:innen, Innovator:innen, Vorstände und Geschäftsführer:innen aus der „neuen und alten“ Energiewirtschaft genauso wie Menschen, die sich um das gute und nachhaltige Leben in unseren Städte, Kommunen und Gemeinden kümmern.

Besonders reizen mich Gäste, die die Dinge etwas anders, etwas schneller oder etwas radikaler machen als bekannt oder gewohnt: Why not break things? Why not bringing things faster to live?
Dabei habe ich mit meinen Gästen die Zeit, die nötig ist, um in Ruhe hinter die ersten Sätze zu schauen, um Dinge wirken zu lassen und um im Columbo-Stil gerne noch einmal hinterher zu fragen.

von und mit Timo Eggers & Oliver Doleski

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