Utility4.0 - The future of energy

Utility4.0 - The future of energy

Utility 4.0 mit Daniela Wallikewitz (ASEW) – Eine Schicksalsgemeinschaft gegen den Klimawandel (Stadtwerke4Future)

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Für Daniela ist das Glas auf jeden Fall immer halb voll, es sei denn es ist ein Kölschglas. Diese Einstellung ist nicht von Nachteil als Geschäftsführerin einer in Köln sitzenden Arbeitsgemeinschaft von über 300 Stadtwerken, genannt ASEW. Gegründet wurde sie bereits vor über 30 Jahren mit der Idee Energie und Wasser sparsamer zu verwenden. Schon damals ging es vor allem um Energieeffizienz und um erneuerbare Energien. Vermutlich lag der Fokus Ende der achtziger Jahre offenbar noch nicht auf dem stetigen Ausbau von erneuerbaren Energien zur konsequenten Dekarbonisierung und CO2-Reduktion. Ansonsten hätte es die jüngst von der ASEW gegründete Stadtwerke-Initiative Klimaschutz wahrscheinlich nicht gebraucht. Daniela erzählt uns, was es mit dieser neuen Klimaschutz-Initiative auf sich hat. Besonders interessiert hat mich die Frage, wie ernsthaft und stringent man in der Stadtwerke-Wirtschaft den Kampf gegen den Klimawandel angehen will. Welche Erfahrungen hat Daniela mit der Gemüts- und Motivlage in deutschen Stadtwerken gemacht? Wie wird in den Städten und Kommunen die Dringlichkeit zu Handeln gesehen und zusammen mit den Stadtwerken umgesetzt? Welchen Rolle spielen die aktuell und wohl auch zukünftig sehr hohen Energie-Beschaffungspreise? Wie kann eine Arbeitsgemeinschaft wie die ASEW die Dinge schneller zum Laufen bringen?

Utility 4.0 mit Florian Meyer-Delpho (Installion) – „Nach fest kommt Sonne.“ – Klima-Handwerker:innen suchen & finden

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Florian ist trotz seiner noch jungen Jahre ein echtes Urgestein und serial entrepreneur der PV-Branche. Der Kölsche Jung wusste aber eben auch schon sehr früh, dass er Unternehmer in der Sonnenstrom-Branche sein will. So war er bereits im Kindergarten festen Willens, das Phantasialand zu übernehmen, durchzuspielen und mit PV-Panels zu pflastern (letzteren Punkt habe ich dazugedichtet).

Aktuell ist er mit Installion dabei, eine banale, aber essentiell wichtiges Frage auf dem Weg in eine klimaneutrale Welt zu beantworten: „Wer wird eigentlich all die Photovoltaiksysteme auf die Dächer, die Wärmepumpen in den Keller und die Ladeboxen in die Garagen montieren, die wir eigentlich ab gestern schon gebraucht hätten, um endlich das klimaschädlichen CO2 los zu werden?“

Zusammen mit Florian fräse ich mich noch einmal durch den wilden Markthochlauf der PV-Industrie. Angefangen in der 2000er-Goldgräberzeit als das EEG mit seiner garantierten Einspeisevergütung der Branche eine wahre Gelddruckmaschine auf den Hof gestellt hat. Damals gründete der fixe Florian gleich mal einen Marktplatz für PV-Panels und Wechselrichter (PV-Exchange), die sehr schnell sehr knapp wurden. Dann als die ersten early adopter ihre Anlagen auf dem Dach hatten wurden irgendwann die Endkunden knapp, die trotz zwischenzeitlich gesunkener Vergütungen noch Lust hatten auf PV auf dem Dach. Auch für dieses Problem hat Florian ein Unternehmen erfunden (Greenergetic), mit denen Stadtwerke einfach wie nix PV-Lösungen an ihre Kund:innen verkaufen konnten. Und heute? Die Teile sind da und sie sind günstig. Die Kund:innen auch, denn alle müssen raus aus dem CO2! Aber jetzt fehlen halt die Menschen, die all den stuff montieren können. Florians Lösung mal wieder? Siehe oben. Siehe Installion.

Neben den Irrungen und Wirrungen des PV-Marktes in den letzten 20 Jahren und den unternehmerischen Antworten von Florian sprechen wir auch übers Gründen an sich und wie schön es doch ist, nach all den rein digitalen Marktplätzen und Vertriebs-Frontends auch mal was mit echten Baustellen, kühlen Montage-Hallen und flinken MB Sprintern auf die Beine zu stellen.

Utility 4.0 mit Dr. Volker Kruschinski (Schleupen) – Wir wollen angreifen!

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Was machen eigentlich die in der Energiewirtschaft etablierten IT-Anbieter, die z. B. im Abrechnungsbereich von den SaaS-native-Anbietern wie powercloud oder LYNQTECH herausgefordert werden? Wie reagiert ein in den 70er-Jahren gegründeter Anbieter wie Schleupen auf die neue Marktdynamik und auf all die guten Argumente der vorpreschenden SaaS-pure-player? Volker Kruschinski ist der Vorstandsvorsitzende der Schleupen AG und ihn befrage ich wie immer quer durchs Beet zu seinem persönlich-beruflichen Weg, zu seiner grundsätzlichen Motivation und zu seiner Führungskultur. Wir sprechen natürlich über seine aktuelle Wahrnehmung des Wettbewerbsumfeldes, darüber wie Schleupen bislang reagiert hat und wie sie zukünftig wieder angreifen wollen.

Utility 4.0 mit Philipp Schmidt (PwC) & Zoran Petrovic (powercloud) – Mit jedem Kunden besser werden

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„Es eskaliert sowieso“ war so ein Spruch, über den ich letzte Woche im Kliemannsland lachen durfte. „Es skaliert sowieso“ fällt mir ein, wenn ich daran denke, dass powercloud jetzt mit ihrem Kooperationspartner PwC eine eigene powercloud-Instanz aufgelegt hat, die gerade auch für kleine und mittlere Stadtwerke einen attraktiven Preis ermöglicht. Über genau diese Abrechnungsinstanz spreche ich in dieser Folge mit Zoran (Geschäftsführer bei powercloud) und Philipp (Partner bei PwC). Also, was die kann, was noch nicht. Wie eine Migration funktionieren kann, was das langfristig bringen soll. Wichtig dabei ist es, zu verstehen, dass eine SaaS-Cloud-Lösung wie powercloud für alle Kunden ein- und dieselbe ist und dass sie mit jedem Kunden und mit jedem Update besser wird.

Utility 4.0 mit Ramona Zimmermann (EnergieRevolte) - Empathie & Ideen für ein sauberes (CO2)-Konto

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Ramona arbeitet generell gerne an Produkten, die überkommene Geschäfts-Logiken auf den Kopf stellen. Ganz nah dran an den Menschen sucht sie nach Lösungen für tricky problems, die allzu oft doofe Bauchgefühle und quälende Gewissensbisse erzeugen. Zum Beispiel spreche ich mir ihr über die Lebenswelten sogenannter Schlechtzahler, wie diese Downer-Kundengruppe in der Energiebranche genannt wird. Ramona erklärt uns die Produktidee von Energierevolte, die einen Öko-Energietarif mit einer App und einem fern-abschaltbaren Zähler zu einem Prepaid-Stromprodukt kombiniert. Im Gespräch mit ihr wurde mir dann auf einmal klar, dass wir ja alle schon seit Jahrzehnten Schlechtzahler sind, nämlich wenn es um die Begleichung unserer CO2-Rechnungen geht. Die aktuell sehr hohen Energiepreise nehmen vorweg, was durch die in den nächsten Jahren ansteigende CO2-Bepreisung eh passieren wird: hohe Energie-Rechnungen für fossilen Verbrauch. Da könnte es ja durchaus sein, dass aus einer Nischenlösung „für Assis“ schon bald ein pädagogisch wertvolles Massenprodukt für den Übergang in eine klimapositive Zukunft wird. Who knows?

Weitere Themen mit Ramona: Wie dankbar sind eigentlich Kunden, denen man aus der Sch… hilft, ohne dabei das Licht abzudrehen? Wie reagieren andere Stadtwerke, die diese Produktidee als Whitelabel-Lösung einkaufen können? Wie war das „damals“ als Ramona bei der SOPTIM AG aus Kunden Partner machen wollte, Liebesschloss inklusive?

Utility 4.0 mit Florian Henle (Polarstern) - Nicht weil die Energiewende schwierig ist, wagen wir sie nicht, ...

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... sondern weil wir sie nicht wirklich wagen, ist sie schwierig.

„Was ein Ernst, was ein Fokus!“ dachte ich noch lange nach meinem Gespräch mit Florian Henle, damals als ich ihm vor Jahren gegenüber saß in einer der wenig guten Kantinen-Restaurants auf der E-world in Essen. Er war dort, wo sich gefühlt seit Jahrzehnten vor allem die Klassik der deutschen Energiewirtschaft trifft, um zu schauen, ob sie wirklich bereit sind für ein Ökoenergie-Start-up wie Polarstern. Großartig abgelenkt oder ins Zweifeln wird es ihn nicht gebracht haben, was er von den Etablierten gehört und gesehen hat, sonst wäre Polarstern heute nicht einer der führenden und vielfach ausgezeichneten Anbieter von Ökoenergie. Disclaimend muss ich hier vorausschicken, dass auch ich seit Jahren Polarstern-Kunde bin. Ein paar Fanboy-Vibes sind also am Start. Was mich damals und heute so fasziniert ist die Ernsthaftigkeit, mit der das Team aus inzwischen fast 50 Polarstern:Innen zeigt, dass es wirklich geht, die Welt mit Energie ein bisschen besser zu machen. Dazu kommt, dass der ganze Auftritt von Polarstern nicht so nischig-ökig daherkommt, sondern ganz modern-urban, zeitgemäß einfach. Ich slide mit Flo ein bisschen durch alle Gründungs- und Wachstums-Themen, wir sprechen natürlich über das Ergebnis der Bundestagswahl („Mei, ist halt ’ne Wahl.“) und seine Einschätzung, ob wir die Netto-Null an CO2-Emissionen schaffen werden. Wissen wollte ich auch, wie es in Kambodscha oder Madagaskar aufgenommen wird, wenn dort mitfinanziert durch die Polarstern-Kunden Mikro-Biogas-Anlagen oder PV-Systeme entstehen. Spoiler: auch dort tun sich die Menschen schwer mit Veränderung, auch wenn sie ihr Leben ein gutes Stück besser machen können. Viel Spaß jetzt mit Flo und auf geht’s …

Utility 4.0 mit Yüksel Sirmasac (ROCKETHOME GmbH) - Ein Smart-Home-Pionier hält durch und erfindet sich neu

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Was ist eigentlich aus dem Smart Home geworden? Die Energiebranche erinnert sich noch sehr gut, als RWE vor ungefähr 10 Jahren versucht hat, das Thema mit vielen Millionen in den B2C-Markt zu drücken. Inzwischen sind die Aktivitäten in einer Tochtergesellschaft gelandet und ein Blick in die einschlägigen Foren lässt ein baldiges Ende vermuten. Aber auch Stadtwerke und andere Energieversorger haben sich an der Idee versucht, oft unterstützt durch ein Unternehmen, das Yüksel 2010 unter dem Namen ROCKETHOME gegründet hat. Von ihm wollte ich wissen, was in diesem Markt passiert ist seit dem? Warum es letztendlich keine gute Idee war, Smart-Home-Produkte über die Energiewirtschaft zu vertreiben? Welche Rolle Alexa und Siri gespielt haben? Wie RocketHome das alles er- und überlebt hat und wie so viele Start-ups letztlich gezwungen war, sich noch einmal neu zu erfinden. Dabei erfahre ich auch, wie wichtig für Yüksel der Weg seines Vaters war, der in der 60/70er-Jahren als einer von vielen Gastarbeitern bei Ford in Köln sein Glück versuchte (genauso übrigens wie der Vater von Ugur Sahin, Gründer von Biontech, dessen Covid-Impfstoff auch durch meine Adern fließt). Der der Neuausrichtung seines Unternehmens mit Fokus auf digitale, nachhaltige aka smarte Quartiere hat Yüksel wie er sagt, die „Fischnetze neu ausgeworfen“ und greift zusammen mit neuen Partnern nochmal an. Viel Spaß jetzt mit Yüksel und auf geht’s …

Utility 4.0 mit Norbert Zösch (Stadtwerke Haßfurt) - Da brauchst gar nicht erst lang zu überlegen

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Haßfurt in Unter-Franken ist mit rund 13000 Einwohnern klein und die Stadtwerke sind noch kleiner, aber was sie in den letzten Jahrzehnten an energiewirtschaftlichen Themen gerockt haben, ist schon sehr bemerkenswert, ein echter Leuchtturm für eine innovative und klimapositive Stadtwerke- und Energiewirtschaft.

Zusammen mit so unterschiedlichen Unternehmen wie der großen SIEMENS oder der grünen Greenpeace haben der Geschäftsführer und Grünenpolitiker Norbert Zösch mit seinem Team nahezu alle Themen ins Stadtwerk bzw. in die städtischen Betriebe eingebaut, die man sich so vorstellen kann. Und vor allem: viel früher als es sich fast alle anderen Stadtwerke vorstellen konnten. Ich sage nur Smart-Meter seit 2008, Rechenzentrum und Power-to-Gas-Anlage (bald mit Erweiterung zum Wasserstoff-Blockheizkraftwerk).

Natürlich will ich von Norbert vor allem eines wissen: Wie zum Teufel kann es so ein kleines Stadtwerke das alles schaffen? Woher kommt all das Geld und das notwendige Know-how? Besonders interessiert mich, wie es Norbert in all den Jahren geschafft hat, seine Gremien davon zu überzeugen, seine innovativen Ideen über teilweise sehr lange Zeit mit zu gehen aka mit zu finanzieren.

Ihr werdet schnell merken, was der Norbert für ein gewitzter und mit allen Wassern gewaschener Möglichmacher ist, sehr sympathisch und geerdet. Viel Spaß jetzt mit Norbert und auf geht’s …

Utility 4.0 mit Christoph Raquet (Pfalzwerke) - Innovation mit positiver Energie

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Mit meinem heutigen Gast spreche ich über eines meiner Lieblingsthemen. Wie funktioniert Innovation in der Energiewirtschaft? Dabei ist mir sofort die freundliche und positive Energie aufgefallen, die Christoph in die Zoom-Kamera lächelt und von der ich mir auch mal eine Scheiben abschneiden sollte. Der 36-jährige leitet bei der Pfalzwerke AG den Bereich Technologie und Innovation und balanciert in dieser Rolle – wie so viele Innovatoren – auf dem schmalen Grad zwischen (noch) knackigem Kerngeschäft und (hoffentlich bald nicht mehr) wackeligen Neugeschäft. Wir deklinieren zusammen das ganze Innovationsthema bei den Pfalzwerken durch, schauen, was sie Neues unternehmen, wie sie es tun und warum überhaupt. Viel Spaß mit Christoph und auf geht’s …

Utility 4.0 mit Henning Deters (Gelsenwasser) – Am Ende geht es immer auch um's Anfangen

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Henning Deters erzählt im U40-Podcast wie man sauberes Wasser macht. Neben seinem raschen beruflichen BWLer-Aufstieg bei der ehemaligen Ruhrgas AG sprechen wir über seine Rolle als “Erdgeschoss-Vorstandsvorsitzender” der Gelsenwasser AG. Besonders interessiert hat mich die Frage, wohin sich so ein Traditions-Unternehmen in einem aus guten Gründen nicht-wettbewerblichen Marktumfeld überhaupt entwickeln muss, um uns auch in Zeiten des Klimawandels mit 1a-Wasser zu versorgen. Dabei geht es vor allem darum, dass sich Menschen und Unternehmen öffnen und zusammenstehen.

Über diesen Podcast

Ich möchte mich in diesem Podcast-Format mit Menschen unterhalten, die sich noch etwas vor- genommen haben auf ihrem Weg in eine emissionsfreie Energie- und Lebenswelt.

Meine Gäste sind Gründer:innen, Innovator:innen, Vorstände und Geschäftsführer:innen aus der „neuen und alten“ Energiewirtschaft genauso wie Menschen, die sich um das gute und nachhaltige Leben in unseren Städte, Kommunen und Gemeinden kümmern.

Besonders reizen mich Gäste, die die Dinge etwas anders, etwas schneller oder etwas radikaler machen als bekannt oder gewohnt: Why not break things? Why not bringing things faster to live?
Dabei habe ich mit meinen Gästen die Zeit, die nötig ist, um in Ruhe hinter die ersten Sätze zu schauen, um Dinge wirken zu lassen und um im Columbo-Stil gerne noch einmal hinterher zu fragen.

von und mit Timo Eggers & Oliver Doleski

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