Utility4.0 - The future of energy

Utility4.0 - The future of energy

Utility 4.0 mit Guido Moritz (SIV AG) – „Wenn das jetzt das Neue ist, haben wir ein schlechtes Marketing gemacht.“

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Ich muss es ehrlich zugeben. Mein Bild von der SIV AG war geprägt von Vorurteilen und Ressentiments eines alten, weißen West-Energie-Mannes. Zu alt, zu weit ab vom Schuss, zu sehr alte Nachwende-Welt mit einer Vorliebe für seltsame Produktnamen („kVASy“). Dazu kam der inhaltlich sehr logische aber lautmalerisch bisweilen schwierige Unternehmensname. Bereits in den ersten Minuten mit Guido Moritz, dem extrem sympathischen Ostsee-Segler und mit Ende dreißig noch sehr junge Vorstandsvorsitzenden der SIV AG, war es mir etwas peinlich, was ich mir da für ein Bild zurechtgezimmert hatte. Dabei ist ihre Geschichte super spannend. Gegründet vor über 30 Jahren nach der Wende irgendwo mitten in Meckpomm und dann 2016 mit dem Ausstieg des Gründers Jörg Sinnig stand die nicht kleine kanadische Harris Computer Group bei der SIV AG auf der Matte (Komplettübernahme). Vom ostdeutschen Familienunternehmen zum wichtigen Teil einer internationalen IT-Gruppe für die Versorgungsindustrie, und Guido mittendrin. Ein Typ, der eigentlich gar nicht rauswollte in die große Business-Welt, der es eigentlich schon ganz end-gut fand dort in Rostock am Meer. Er ist sich treu geblieben, er ist dort geblieben und hatte das Glück (des Tüchtigen), das ein starker, internationaler Partner sie gefunden hat. Wie auch in den anderen Podcastfolgen mit den alten und neuen Playern der deutschen Energie-IT-Welt sprechen wir einmal ganz philosophisch formuliert darüber, wie sich das Alte und das Neue in Zeiten des Umbruchs neu sortiert und welche menschlichen und technischen Übergangs-Effekte dabei zu beobachten sind. Ein tolles Gespräch, für das ich mal wieder sehr dankbar bin. Viel Spaß beim Hören!

Utility 4.0 beim items-Forum 2022 – Digitalisierung im Zeitalter
 des Klimawandels (Podiumsdiskussion)

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Vor ein paar Wochen im Mai war ich eingeladen, auf dem items-Forum 2022 über das Thema „Digitalisierung in Zeiten der Energiewende“ zu diskutieren. Mit dabei waren Karl Heinz Land (Tausendsassa in Sachen Digitalisierung und Innovation, dazu Sprecher, Autor, Unternehmer), dann Tobias Esser (Bereichsleiter Digitalisierung und Informationstechnik bei der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH), Dr. Andreas Hoffknecht (brandneuer Geschäftsführer Technik bei der DB Energie GmbH) und Sascha Schlosser (Geschäftsführer Digimondo GmbH), den der / die ein oder andere vielleicht hier aus dem Utility4.0-Podcast kennt.
Mein erster Impuls bei der Vorbereitung des Themas war: Was gibt es denn da zu diskutieren Natürlich spielt die Digitalisierung in der Energiewirtschaft auch und gerade in Zeiten der Energiewende eine zentrale, wenn nicht essentielle Rolle.
Die Frage, die wir uns natürlich stellen und gefallen lassen sollten, ist, ob wir als Branche das digitale Thema richtig angehen. Ob wir wirklich auch die Chancen der Digitalisierung sehen und für uns und unsere Kunden und Kundinnen nutzen. Ob wir auch verstanden haben, dass in Zeiten des Klimawandels, in Zeiten des Krieges, in Zeiten des Zeitenwandels nochmal viel schneller digitalisiert werden muss als vorher, wo es „nur“ um effiziente Geschäfts- und Arbeitsprozesse, Kundenzentrierung oder den Smart-Meter-Roll-Out ging. Woher aber soll dieses zusätzliche Tempo kommen? Energieversorger und Stadtwerke kämpfen schon länger mit dem digitalen Wandel, vor allem weil es dort einfach zu wenig bis keine Menschen gibt, die sich neben dem vielfältigen Tagesgeschäft um all die neuen, komplexer und dringender werdenden Digitalisierungs-Aufgaben kümmern können. Dazu schmiss ich mal diese These in den Raum: vielleicht braucht es dazu einfach die richtigen Leute am richtigen Platz, mit Energie, Freiraum – und wenn all das nicht reicht, mit der Bereitschaft ins Risiko zu gehen? Hört mal rein in diese Folge, bei der ein wahrer digital animal, ein Stadtwerke-Digitalisierer mit einem Technik-Geschäftsführer bei der Deutschen Bahn und einem Internet-of-Things-Technologe mit mir genau diese Frage diskutieren.

Utility 4.0 mit Dr. J. Wittinghofer (LYNQTECH) – Touchpoint, Touchpoint, Touchpoint und immer an die Kund:innen denken

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Hat die eigentlich jemand auf dem Schirm? Glaubt irgendwer, dass neben power.cloud noch ein weiteres, junges Unternehmen die klassische Energie-IT-Welt angreifen und sich nachhaltig etablieren kann? Hier kommt eine weitere U40-Folge zum Thema neue, cloudbasierte IT-Lösungen für Energievertriebe (sorry, ich bin bald durch, aktuell noch auf der Liste ist die SIV AG und WILKEN und vielleicht kommt noch ein weiterer, aber das musste mal geklärt werden). LYNQTECH ist der Name, des noch nicht alten Unternehmens aus Hannover, in dem sich Mandy seid bald einem Jahr die Geschäftsführung mit meinem Gast Dr. Joachim aka Achim Wittinghofer teilt. Damals sagte sie hier auf Utility4.0, dass sich die EVU und Stadtwerke doch bitte nicht vernaschen lassen sollten, wenn es darum geht, konsequent und blitzschnell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kund:innen und des Marktes zu reagieren. Wenn ein wackeliger Bestandskunde anruft, die Beschaffungsmärkte Flipper spielen, dann muss trotzdem schnell ein neuer Preis, ein neues Angebot raus, vielleicht auch noch schnell ein rabattiertes Waschmaschinen-Leasing dazu … who knows, auf jeden Fall auf Knopfdruck. Touchpoint, Touchpoint und immer an die Kund:innen denken. Besser man kann reagieren und muss kein Ticket irgendwo aufmachen. So sieht auf jeden Fall Joachim die Energie-Welt da draußen. Natürlich habe ich ihn auch angesprochen auf den Netzmandanten. Viele Stadtwerke reden eigentlich erst gar nicht mit IT-Unternehmen, die nicht beides können, Vertrieb und dieses anstrengende Netzgeschäft. „Machen wir nicht, Timo, wir konzentrieren uns auf den Vertrieb, der lange genug die nervige Schwester des Netzmandanten war. Und so werden sich zukünftig noch mehr Energie-IT-Unternehmen fokussieren und spezialisieren.“ Okay dachte ich, so digital hatte ich es bislang noch nicht gehört. Apropos: Hört doch auch mal rein in die neue Folge, vielleicht während der Fahrt zur E-World, die morgen startet (dann muss ich jetzt reinhauen mit der Postproduction)? Natürlich quatschen wir wie immer auch ein bisschen links und rechts des Weges. Ihr kennt das ja.

Utility 4.0 mit Dirk Fleischer (encore) – Gefunden? Das letzte, fehlende Teil im EVU-E-Commerce-Puzzle

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IT-Landschaften bauen und umbauen ist für mich als C64-Kind wie ein etwas zu großes Puzzle. Erst natürlich die Ecken, dann die Seiten und von da aus in die Mitte. Struggelig wird es dann beim Himmel, der am besten impressionistisch durchsetzt ist mit changierenden Wolkenfeldern. Ähnlich ging es mir mit encore, was eigentlich stehen soll für „Energie im Kern“, aber auch französisch im Sinne von „wieder“ eine neue IT-Lösung stehen kann.
Ja, aber so ist es und so wird es zukünftig immer mehr der Fall sein auch in der Energiewirtschaft. Eine komplexe IT-Architektur mit verschiedenen offenen Systemen verschiedener Hersteller, die sich gegenseitig integrieren, miteinander auf Event- und Feldebene kommunizieren und bei Problemen auch einfach mal ausgetauscht werden. Viel Himmel, viel Wolken auch dort.
Aber Dirk kennt sich als ehemaliger Head of Distribution bei Nokia gut aus mit großen, weltweiten Logistik-Puzzles. Er beschreibt encore als eine E-Commerce-Plattform für Neu- und Bestandskunden mit einem sehr zeitgemäßen Kundenservice-Portal und umfangreichen Fullfillment-Dienstleistungen. Damit kommt die Waschmaschine nach dem Umzug und dem Wechsel des Energieversorgers als Bonus pünktlich zur Einweihungsparty dazu, inklusive der „Vorwärts- und Rückwärtslogistik“, wie es Dirk so schön beschreibt.
Wir besprechen in dieser Folge wie immer seine beruflichen Meilensteine, genauso wie die langjährige Entwicklung der encore-Plattform. Vom ersten Problem, ein emotionales Handy mit einem lamen Energievertrag zu verkaufen. Von der IT-Büchse der Pandorra, die man mit dieser Idee für lange Zeit geöffnet hat. Und vom Aufbau und Management eines großen Partner-Netzwerks, man könnte es auch wieder Partner-Puzzles nennen, aber reicht jetzt auch mit der Metapher. Oder ach, einmal vielleicht noch: mit Dirk versuche ich natürlich auch herauszuarbeiten, wo das encore-Teil am besten reinpasst. In die Ecken, am Rand oder doch irgendwo in der Mitte.

Utility 4.0 mit Thomas Koller (enersis) – Über Mobilee-Spieler:innen und Modellbauer:innen

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Es ist wieder so eine scheinbare no-brainer-Geschäftsidee. Das Menschen-CO2 muss schnell wieder weg und dazu müssen wir leider, leider unser Leben komplett umbauen. Aber alles hängt wie immer mit allem zusammen wie in einem Riesen-Mobilee: Energie, Produktion, Verbrauch, Mobilität, Ernährung, Natur, Menschen. „Wo stehen wir, wo fangen wir an und was können wir mit welchen Maßnahmen schaffen?“ fragen sich zunehmend hektischer die vielen Mobilee-Spieler:innen in unseren Städten und Kommunen. Dann ist noch wenig Zeit, denn letztlich steht unsere Existenz auf dem Spiel. Endgegner-Modus. Genau der richtige Moment für unsere beste Waffe. Die Digitalisierung.
Das dachte sich auch Thomas Koller von enersis und startete sein Start-up enersis als IT- und Beratungsunternehmen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft. Schon damals vor so ungefähr 10 Jahren ging es vor allem darum, Daten aus kaufmännischen und technischen Systeme von Energieversorgern so zu verbinden, dass digitale Applikationen und Dienstleistungen für eine nachhaltige Welt entstehen konnten. Es ging viel um erneuerbare Energien, um Trafostationen und um transparente Verteilnetze.
Die Zeit bis heute war dann alles andere als ein no-brainer für enersis. Immerhin musste über die Jahre eine SimCity programmiert werden mit Häusern, Fabriken, Gebäuden, Straßen, Parks und den Energie- und Wassernetzen über und unter der Erde. Dazu kommt das, was und wie viel von den Menschen in einer Stadt, in einer Kommune (vor allem an Energie) produziert und verbraucht wird. All diese Daten mussten gefunden, sicher digitalisiert und über einen regelmäßigen Datenfluss in das Modell eingebunden werden. Daten, Daten, Daten – und dabei das Geldverdienen nicht vergessen.
Heute hat sich die enersis-Lösung unter dem Slogan „climate intelligence“ zu einem zentralen Simulations-, Planungs- und Visualisierungsinstrument für die Erreichung und Kommunikation von Klimazielen entwickelt. Hört sich an, wie eine echte CO2-Killer-Applikation, oder? Ich beleuchte mit Thomas den nicht einfachen enersis-Weg der letzten Jahre und wir besprechen, welche Möglichkeiten die enersis-Lösung heute für unsere Städte und Regionen bietet und warum es den Preis von 1 EUR pro Einwohner:in im Jahr wert sein kann.

Utility 4.0 mit Torsten Becker (carbonauten) – Unsere Überflussgesellschaft als CO2-Senke – to good to be true?

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Ich erinnere mich noch genau, wie erstaunt ich war, als ich das erste Mal die Website der Carbonauten sah. Sehr ästhetische Schwarz-Weiß-Fotos, eine ausgewählte Typographie und ein Layout im klassischen Bauhaus-Stil, dazu feine isometrische Illustrationen und Infografiken. Dann standen dort noch so eingängige Wortschöpfungen wie „the minus CO2 factory“ oder so unmissverständliche Navigationspunkte wie „Fuck CO2“. Das gefiel mir irgendwie. Besonders der Kontrast zwischen der sehr schönen Gestaltung und dem sehr technischen Thema zog mich an, denn inhaltlich geht es bei den Carbonauten (was für ein geiles Wort auch) darum, wie man aus Holzresten so etwas wie Grillkohle machen kann, auch Biokohlenstoff genannt. Das „Fuck CO2“-Label bekommt diese (Achtung!) pyrolytische Karbonisierungstechnologie im Batch-Retorten-Verfahren dadurch, dass wir damit große Mengen CO2 aus der Atmosphäre rausholen können.
Hinter den Carbonauten steht Torsten Becker, ein gestandener Industriedesigner in bester Bauhaus-Tradition. Er will das Verfahren der pyrolytischen Karbonisierung („Verbrennen ohne Luftzufuhr“), das letztlich zurückgeht auf die mittelalterliche Köhlerei, systematisch groß, industriell und günstig machen. Voraussetzung: die Idee wird nicht tot-reguliert, wozu wir Deutschen ja leicht neigen. Seine Vision sind preiswerte und massenhaft eingesetzte Kunststoffe, Düngemittel, Baumaterialien, … aus Biokohle, die ordentlich CO2 gespeichert haben. Wir bauen das CO2 im wahrsten Sinne des Wortes in unsere kapitalistische Produkt- und Wachstumsmaschine ein („mehr Wachstum, weniger CO2). Dann gibt es das „MinusCO2-Haus“, die „MinusCO2-Straße“ oder das „MinusCO2-Ikea-Regal“. Achso und nebenbei sozusagen entsteht bei der Herstellung von Biokohle auch noch CO2-freie Energie, die als Prozess- oder Fernwärme genutzt werden kann.
Ich versuche, in dieser Folge viel zuzuhören und zu verstehen, was nicht einfach ist, wenn man sich wie ich bislang nix aus Biomasse und Industrietechnik gemacht hat. Aber Torsten gibt sein Bestes, hört selbst. Eine Frage geht mir allerdings bis heute nicht aus dem Kopf: „Wenn das alles so weltrettend genial ist, warum hört man davon so wenig?“ Liegt es an meiner Bubble, an mächtigen Interessensgruppen oder einfach an unserer deutschen Misstrauenskultur (too good, to be true)?

Utility 4.0 mit Daniela Sellmann & Guido Koth (SAP) – SAP reagiert auf powercloud & Co.

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Achtung: die initiale Version hatte ab 01:00:00 ein paar Tonspurüberlagerungen, die zwischenzeitlich korrigiert wurden. Wenn euer Podcast-Player, die Folgen automatisch runterlädt und auch sonst am besten einmal aktualisieren. Sorry & Danke!

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Heute geht es weiter mit meiner kleinen Reise durch die Abrechnungssysteme der Energiewirtschaft. Daniela und Guido von SAP sind zu Gast im Utility4.0-Podcast. Ganz spannend bei den beiden ist, dass sie quasi ganz neu ist im Bereich SAP für Energieversorger und er ganz von Anfang an dabei bei SAP IS-U (Industry Solution for Utilities). Guido kennt als Technologe der ersten Stunde also so ziemlich jede Schraube im System und Daniela wird sich zukünftig um den Markt und die Kunden kümmern. Das ist sehr gut und sehr nötig, denn eine Zeit lang gab es bei den Kunden die diffuse und falsche Wahrnehmung, dass SAP sich aus dem Energiemarkt zurückzieht. Ein Fest natürlich für neue Wettbewerber wie powercloud oder LYNQTECH, dem Marktführer endlich ein paar Zählpunkte abzuluchsen. Doppelt doof ist diese Situation, weil es mit SAP S/4HANA ja bereits ein cloud-basiertes Nachfolgeprodukt gibt für das lediglich aus der Wartung laufende SAP IS-U. Aber irgendwie haben das viele Kunden ausgeblendet, haben sich ablenken lassen von Äpfel-Birnen-Vergleichen, wollten vielleicht auch gar keine technologische Veränderung in die cloud? So und genau darum geht es heute. Wie konnte es soweit kommen? Was denken Kunden noch über SAP? Zu groß? Zu teuer? Zu alt? Kann SAP als traditionelle on-premise-(vor-Ort)Software überhaupt das Cloud-Ding? Was ist im Kern wirklich neu bei SAP HANA (meint übrigens High Performance Analytic Appliance) und was ist eigentlich genauso wie bei den neuen Wettbewerbern. Was ist vielleicht sogar besser? Und wie wird sich SAP für den Energiemarkt jetzt kommunikativ und vertrieblich neu aufstellen in den Köpfen und Herzen ihrer Kund:innen?

Utility 4.0 mit Sascha Schlosser (Digimondo) – Enjoy your business im IoT-Orbit

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Sascha ist im Grunde ein waschechter Werber, den es zum Glück irgendwie in die doch wenig glamouröse Energie- und IoT-Wirtschaft verschlagen hat. Der frankophile Lebe- und Begeisterungsmensch hat sich über verschiedenen Unternehmen hochgearbeitet von der Messstelle zum LoRa-Sensor zum IoT-Netzwerk und jetzt zuletzt bei Digimondo zum Digitalen Zwilling ganz oben in der sogenannten Applikationsschicht. Als Geschäftsführer und Chief Marketing Officer will er das Hamburger Start-up, das vor 5 Jahren aus dem E.on-Konzern entstanden ist, zum Scale-up pushen. Denn IoT-Projekte waren lange Jahre vor allem show-case-Lösungen für das Innovations-Schaufenster vieler Energieversorger, die es dann aus vielfältigen Gründen doch nicht als pro-case ins Kerngeschäft und in den Massenmarkt geschafft haben. „Mittlerweile aber steht die Technik“, sagt Sascha, der Spieltrieb der ersten Anwender:innen genauso wie die Kinderkrankheiten seien überstanden und der Anbietermarkt hätte sich auch wohltuend konsolidiert. Es könnte also losgehen mit der systematischen Digitalisierung der Energie- und Klimawende, vorausgesetzt die Köpfe der Entscheider:innen vor allem aus den nicht-technischen Bereichen öffnen sich noch ein wenig mutiger für die neue IoT-Technik genauso wie die IT-Archiktekturen der Energieversorger.

Utility 4.0 (live) mit smartOPTIMO II – Unsere Zukunft beginnt jenseits unserer Komfortzone – Zeit aufzubrechen!

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Sebastians berufliche Komfortzone war ganze 11 Jahre lang der Oldenburger EWE-Konzern. Angefangen als Trainee hat er sich bis zum Vorstandsassi hochgearbeitet und war zuletzt Geschäftsführer für den Telko- und den Energievertrieb. Eine BWLer-Karriere wie aus dem Meffert ;-)

Irgendwann nur war das Konzern-Game ausgespielt, er kannte alle und alles und hatte Lust auf frische Luft. Die fand er als neuer Geschäftsführer bei den Stadtwerken Münster. Andere Stadt, anderes Mindset, andere Strukturen. Er kannte keine und keinen und war weder im Unternehmen bekannt noch in der für ein Stadtwerk nicht unwichtigen Stadtpolitik. Und on top wurde er quasi blind verheiratet mit einem zweiten, ebenfalls neuen Geschäftsführer an seiner Seite. „You are leaving your comfort zone“, las der Walsroder auf seinem inneren Ortsausgangsschild und ... ging weiter.

Wie er es dann geschafft hat, ein über Jahre geplantes Kraftwerksprojekt zu stoppen und stattdessen ein 500-Millionen-EUR-Fahrplan für ein bis 2030 klimaneutrales Münster aufzulegen, erzählt er in dieser aktuellen Folge. Seine entwaffnend offene, positive und gewinnende Art hat ihm bei dieser und bei vielen anderen Herausforderungen der Stadtwerke Münster sicher genauso geholfen wie sein schnelles Humor-und Gedanken-Florett. Wir sprechen über persönliche und gesellschaftliche Komfortzonen, die Lust und Last, sie verlassen zu müssen und Sebastian bringt mir dann noch sein Menschen- und Führungsbild näher, mit dem er versucht, kulturelle Fußstapfen zu hinterlassen: er will nicht polarisieren und da, wo es thematisch vielleicht nicht anders geht, da will er wenigstens Positionen wertschätzen und Veränderungen gut begründen in der Hoffnung, so möglichst viele Menschen um ihn herum letztlich doch mitzunehmen.

Utility 4.0 (live) mit smartOPTIMO I – Seuchen & Katastrophen als Beschleuniger für die Energiewende

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Letztes Jahr im Juli, das Tief hieß damals Bernd und war gefangen zwischen zwei Hochs. Es drehte sich mit heftigen Niederschlägen um sich selbst und ließ Bäche und Flüsse reißend über die Ufer treten. Henning und Theo waren Geschäftsführer ganz nah dran an den Ereignissen in Hagen und im Ahrtal. Beide arbeiten seit langer Zeit für die Netzbetreiber der betroffenen Regionen. Ihr Job in der sogenannten Daseinsvorsorge ist es, die Menschen mit Strom, Gas und Wasser zu versorgen. So war es viele Jahrzehnte lang und dann kam die zerstörerische Flutkatastrophe. Wir blicken gemeinsam noch einmal zurück in die schwere Zeit, in der die beiden erleben durften, was gemeinsam alles möglich wird, wenn es Spitz auf Knopf steht. Was genau haben sie erfahren bei ihren Einsätzen? Konnten sie irgendetwas mitnehmen ins normale Arbeitsleben zum Beispiel für die operative Bewältigung der Energiewende oder für den Kampf gegen den Klimawandel? Entstanden ist diese im November 2021 live aufgenommenen Podcastfolge im Rahmen des von smartOPTIMO veranstalteten Forums Netz & Vertrieb.

Über diesen Podcast

Ich möchte mich in diesem Podcast-Format mit Menschen unterhalten, die sich noch etwas vor- genommen haben auf ihrem Weg in eine emissionsfreie Energie- und Lebenswelt.

Meine Gäste sind Gründer:innen, Innovator:innen, Vorstände und Geschäftsführer:innen aus der „neuen und alten“ Energiewirtschaft genauso wie Menschen, die sich um das gute und nachhaltige Leben in unseren Städte, Kommunen und Gemeinden kümmern.

Besonders reizen mich Gäste, die die Dinge etwas anders, etwas schneller oder etwas radikaler machen als bekannt oder gewohnt: Why not break things? Why not bringing things faster to live?
Dabei habe ich mit meinen Gästen die Zeit, die nötig ist, um in Ruhe hinter die ersten Sätze zu schauen, um Dinge wirken zu lassen und um im Columbo-Stil gerne noch einmal hinterher zu fragen.

von und mit Timo Eggers & Oliver Doleski

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