Utility4.0 - The future of energy

Utility4.0 - The future of energy

Utility 4.0 mit Dr. J. Wittinghofer (LYNQTECH) – Touchpoint, Touchpoint, Touchpoint und immer an die Kund:innen denken

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Hat die eigentlich jemand auf dem Schirm? Glaubt irgendwer, dass neben power.cloud noch ein weiteres, junges Unternehmen die klassische Energie-IT-Welt angreifen und sich nachhaltig etablieren kann? Hier kommt eine weitere U40-Folge zum Thema neue, cloudbasierte IT-Lösungen für Energievertriebe (sorry, ich bin bald durch, aktuell noch auf der Liste ist die SIV AG und WILKEN und vielleicht kommt noch ein weiterer, aber das musste mal geklärt werden). LYNQTECH ist der Name, des noch nicht alten Unternehmens aus Hannover, in dem sich Mandy seid bald einem Jahr die Geschäftsführung mit meinem Gast Dr. Joachim aka Achim Wittinghofer teilt. Damals sagte sie hier auf Utility4.0, dass sich die EVU und Stadtwerke doch bitte nicht vernaschen lassen sollten, wenn es darum geht, konsequent und blitzschnell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kund:innen und des Marktes zu reagieren. Wenn ein wackeliger Bestandskunde anruft, die Beschaffungsmärkte Flipper spielen, dann muss trotzdem schnell ein neuer Preis, ein neues Angebot raus, vielleicht auch noch schnell ein rabattiertes Waschmaschinen-Leasing dazu … who knows, auf jeden Fall auf Knopfdruck. Touchpoint, Touchpoint und immer an die Kund:innen denken. Besser man kann reagieren und muss kein Ticket irgendwo aufmachen. So sieht auf jeden Fall Joachim die Energie-Welt da draußen. Natürlich habe ich ihn auch angesprochen auf den Netzmandanten. Viele Stadtwerke reden eigentlich erst gar nicht mit IT-Unternehmen, die nicht beides können, Vertrieb und dieses anstrengende Netzgeschäft. „Machen wir nicht, Timo, wir konzentrieren uns auf den Vertrieb, der lange genug die nervige Schwester des Netzmandanten war. Und so werden sich zukünftig noch mehr Energie-IT-Unternehmen fokussieren und spezialisieren.“ Okay dachte ich, so digital hatte ich es bislang noch nicht gehört. Apropos: Hört doch auch mal rein in die neue Folge, vielleicht während der Fahrt zur E-World, die morgen startet (dann muss ich jetzt reinhauen mit der Postproduction)? Natürlich quatschen wir wie immer auch ein bisschen links und rechts des Weges. Ihr kennt das ja.

Utility 4.0 mit Dirk Fleischer (encore) – Gefunden? Das letzte, fehlende Teil im EVU-E-Commerce-Puzzle

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IT-Landschaften bauen und umbauen ist für mich als C64-Kind wie ein etwas zu großes Puzzle. Erst natürlich die Ecken, dann die Seiten und von da aus in die Mitte. Struggelig wird es dann beim Himmel, der am besten impressionistisch durchsetzt ist mit changierenden Wolkenfeldern. Ähnlich ging es mir mit encore, was eigentlich stehen soll für „Energie im Kern“, aber auch französisch im Sinne von „wieder“ eine neue IT-Lösung stehen kann.
Ja, aber so ist es und so wird es zukünftig immer mehr der Fall sein auch in der Energiewirtschaft. Eine komplexe IT-Architektur mit verschiedenen offenen Systemen verschiedener Hersteller, die sich gegenseitig integrieren, miteinander auf Event- und Feldebene kommunizieren und bei Problemen auch einfach mal ausgetauscht werden. Viel Himmel, viel Wolken auch dort.
Aber Dirk kennt sich als ehemaliger Head of Distribution bei Nokia gut aus mit großen, weltweiten Logistik-Puzzles. Er beschreibt encore als eine E-Commerce-Plattform für Neu- und Bestandskunden mit einem sehr zeitgemäßen Kundenservice-Portal und umfangreichen Fullfillment-Dienstleistungen. Damit kommt die Waschmaschine nach dem Umzug und dem Wechsel des Energieversorgers als Bonus pünktlich zur Einweihungsparty dazu, inklusive der „Vorwärts- und Rückwärtslogistik“, wie es Dirk so schön beschreibt.
Wir besprechen in dieser Folge wie immer seine beruflichen Meilensteine, genauso wie die langjährige Entwicklung der encore-Plattform. Vom ersten Problem, ein emotionales Handy mit einem lamen Energievertrag zu verkaufen. Von der IT-Büchse der Pandorra, die man mit dieser Idee für lange Zeit geöffnet hat. Und vom Aufbau und Management eines großen Partner-Netzwerks, man könnte es auch wieder Partner-Puzzles nennen, aber reicht jetzt auch mit der Metapher. Oder ach, einmal vielleicht noch: mit Dirk versuche ich natürlich auch herauszuarbeiten, wo das encore-Teil am besten reinpasst. In die Ecken, am Rand oder doch irgendwo in der Mitte.

Utility 4.0 mit Thomas Koller (enersis) – Über Mobilee-Spieler:innen und Modellbauer:innen

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Es ist wieder so eine scheinbare no-brainer-Geschäftsidee. Das Menschen-CO2 muss schnell wieder weg und dazu müssen wir leider, leider unser Leben komplett umbauen. Aber alles hängt wie immer mit allem zusammen wie in einem Riesen-Mobilee: Energie, Produktion, Verbrauch, Mobilität, Ernährung, Natur, Menschen. „Wo stehen wir, wo fangen wir an und was können wir mit welchen Maßnahmen schaffen?“ fragen sich zunehmend hektischer die vielen Mobilee-Spieler:innen in unseren Städten und Kommunen. Dann ist noch wenig Zeit, denn letztlich steht unsere Existenz auf dem Spiel. Endgegner-Modus. Genau der richtige Moment für unsere beste Waffe. Die Digitalisierung.
Das dachte sich auch Thomas Koller von enersis und startete sein Start-up enersis als IT- und Beratungsunternehmen für die Digitalisierung der Energiewirtschaft. Schon damals vor so ungefähr 10 Jahren ging es vor allem darum, Daten aus kaufmännischen und technischen Systeme von Energieversorgern so zu verbinden, dass digitale Applikationen und Dienstleistungen für eine nachhaltige Welt entstehen konnten. Es ging viel um erneuerbare Energien, um Trafostationen und um transparente Verteilnetze.
Die Zeit bis heute war dann alles andere als ein no-brainer für enersis. Immerhin musste über die Jahre eine SimCity programmiert werden mit Häusern, Fabriken, Gebäuden, Straßen, Parks und den Energie- und Wassernetzen über und unter der Erde. Dazu kommt das, was und wie viel von den Menschen in einer Stadt, in einer Kommune (vor allem an Energie) produziert und verbraucht wird. All diese Daten mussten gefunden, sicher digitalisiert und über einen regelmäßigen Datenfluss in das Modell eingebunden werden. Daten, Daten, Daten – und dabei das Geldverdienen nicht vergessen.
Heute hat sich die enersis-Lösung unter dem Slogan „climate intelligence“ zu einem zentralen Simulations-, Planungs- und Visualisierungsinstrument für die Erreichung und Kommunikation von Klimazielen entwickelt. Hört sich an, wie eine echte CO2-Killer-Applikation, oder? Ich beleuchte mit Thomas den nicht einfachen enersis-Weg der letzten Jahre und wir besprechen, welche Möglichkeiten die enersis-Lösung heute für unsere Städte und Regionen bietet und warum es den Preis von 1 EUR pro Einwohner:in im Jahr wert sein kann.

Utility 4.0 mit Torsten Becker (carbonauten) – Unsere Überflussgesellschaft als CO2-Senke – to good to be true?

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Ich erinnere mich noch genau, wie erstaunt ich war, als ich das erste Mal die Website der Carbonauten sah. Sehr ästhetische Schwarz-Weiß-Fotos, eine ausgewählte Typographie und ein Layout im klassischen Bauhaus-Stil, dazu feine isometrische Illustrationen und Infografiken. Dann standen dort noch so eingängige Wortschöpfungen wie „the minus CO2 factory“ oder so unmissverständliche Navigationspunkte wie „Fuck CO2“. Das gefiel mir irgendwie. Besonders der Kontrast zwischen der sehr schönen Gestaltung und dem sehr technischen Thema zog mich an, denn inhaltlich geht es bei den Carbonauten (was für ein geiles Wort auch) darum, wie man aus Holzresten so etwas wie Grillkohle machen kann, auch Biokohlenstoff genannt. Das „Fuck CO2“-Label bekommt diese (Achtung!) pyrolytische Karbonisierungstechnologie im Batch-Retorten-Verfahren dadurch, dass wir damit große Mengen CO2 aus der Atmosphäre rausholen können.
Hinter den Carbonauten steht Torsten Becker, ein gestandener Industriedesigner in bester Bauhaus-Tradition. Er will das Verfahren der pyrolytischen Karbonisierung („Verbrennen ohne Luftzufuhr“), das letztlich zurückgeht auf die mittelalterliche Köhlerei, systematisch groß, industriell und günstig machen. Voraussetzung: die Idee wird nicht tot-reguliert, wozu wir Deutschen ja leicht neigen. Seine Vision sind preiswerte und massenhaft eingesetzte Kunststoffe, Düngemittel, Baumaterialien, … aus Biokohle, die ordentlich CO2 gespeichert haben. Wir bauen das CO2 im wahrsten Sinne des Wortes in unsere kapitalistische Produkt- und Wachstumsmaschine ein („mehr Wachstum, weniger CO2). Dann gibt es das „MinusCO2-Haus“, die „MinusCO2-Straße“ oder das „MinusCO2-Ikea-Regal“. Achso und nebenbei sozusagen entsteht bei der Herstellung von Biokohle auch noch CO2-freie Energie, die als Prozess- oder Fernwärme genutzt werden kann.
Ich versuche, in dieser Folge viel zuzuhören und zu verstehen, was nicht einfach ist, wenn man sich wie ich bislang nix aus Biomasse und Industrietechnik gemacht hat. Aber Torsten gibt sein Bestes, hört selbst. Eine Frage geht mir allerdings bis heute nicht aus dem Kopf: „Wenn das alles so weltrettend genial ist, warum hört man davon so wenig?“ Liegt es an meiner Bubble, an mächtigen Interessensgruppen oder einfach an unserer deutschen Misstrauenskultur (too good, to be true)?

Utility 4.0 mit Daniela Sellmann & Guido Koth (SAP) – SAP reagiert auf powercloud & Co.

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Achtung: die initiale Version hatte ab 01:00:00 ein paar Tonspurüberlagerungen, die zwischenzeitlich korrigiert wurden. Wenn euer Podcast-Player, die Folgen automatisch runterlädt und auch sonst am besten einmal aktualisieren. Sorry & Danke!

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Heute geht es weiter mit meiner kleinen Reise durch die Abrechnungssysteme der Energiewirtschaft. Daniela und Guido von SAP sind zu Gast im Utility4.0-Podcast. Ganz spannend bei den beiden ist, dass sie quasi ganz neu ist im Bereich SAP für Energieversorger und er ganz von Anfang an dabei bei SAP IS-U (Industry Solution for Utilities). Guido kennt als Technologe der ersten Stunde also so ziemlich jede Schraube im System und Daniela wird sich zukünftig um den Markt und die Kunden kümmern. Das ist sehr gut und sehr nötig, denn eine Zeit lang gab es bei den Kunden die diffuse und falsche Wahrnehmung, dass SAP sich aus dem Energiemarkt zurückzieht. Ein Fest natürlich für neue Wettbewerber wie powercloud oder LYNQTECH, dem Marktführer endlich ein paar Zählpunkte abzuluchsen. Doppelt doof ist diese Situation, weil es mit SAP S/4HANA ja bereits ein cloud-basiertes Nachfolgeprodukt gibt für das lediglich aus der Wartung laufende SAP IS-U. Aber irgendwie haben das viele Kunden ausgeblendet, haben sich ablenken lassen von Äpfel-Birnen-Vergleichen, wollten vielleicht auch gar keine technologische Veränderung in die cloud? So und genau darum geht es heute. Wie konnte es soweit kommen? Was denken Kunden noch über SAP? Zu groß? Zu teuer? Zu alt? Kann SAP als traditionelle on-premise-(vor-Ort)Software überhaupt das Cloud-Ding? Was ist im Kern wirklich neu bei SAP HANA (meint übrigens High Performance Analytic Appliance) und was ist eigentlich genauso wie bei den neuen Wettbewerbern. Was ist vielleicht sogar besser? Und wie wird sich SAP für den Energiemarkt jetzt kommunikativ und vertrieblich neu aufstellen in den Köpfen und Herzen ihrer Kund:innen?

Utility 4.0 mit Sascha Schlosser (Digimondo) – Enjoy your business im IoT-Orbit

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Sascha ist im Grunde ein waschechter Werber, den es zum Glück irgendwie in die doch wenig glamouröse Energie- und IoT-Wirtschaft verschlagen hat. Der frankophile Lebe- und Begeisterungsmensch hat sich über verschiedenen Unternehmen hochgearbeitet von der Messstelle zum LoRa-Sensor zum IoT-Netzwerk und jetzt zuletzt bei Digimondo zum Digitalen Zwilling ganz oben in der sogenannten Applikationsschicht. Als Geschäftsführer und Chief Marketing Officer will er das Hamburger Start-up, das vor 5 Jahren aus dem E.on-Konzern entstanden ist, zum Scale-up pushen. Denn IoT-Projekte waren lange Jahre vor allem show-case-Lösungen für das Innovations-Schaufenster vieler Energieversorger, die es dann aus vielfältigen Gründen doch nicht als pro-case ins Kerngeschäft und in den Massenmarkt geschafft haben. „Mittlerweile aber steht die Technik“, sagt Sascha, der Spieltrieb der ersten Anwender:innen genauso wie die Kinderkrankheiten seien überstanden und der Anbietermarkt hätte sich auch wohltuend konsolidiert. Es könnte also losgehen mit der systematischen Digitalisierung der Energie- und Klimawende, vorausgesetzt die Köpfe der Entscheider:innen vor allem aus den nicht-technischen Bereichen öffnen sich noch ein wenig mutiger für die neue IoT-Technik genauso wie die IT-Archiktekturen der Energieversorger.

Utility 4.0 (live) mit smartOPTIMO II – Unsere Zukunft beginnt jenseits unserer Komfortzone – Zeit aufzubrechen!

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Sebastians berufliche Komfortzone war ganze 11 Jahre lang der Oldenburger EWE-Konzern. Angefangen als Trainee hat er sich bis zum Vorstandsassi hochgearbeitet und war zuletzt Geschäftsführer für den Telko- und den Energievertrieb. Eine BWLer-Karriere wie aus dem Meffert ;-)

Irgendwann nur war das Konzern-Game ausgespielt, er kannte alle und alles und hatte Lust auf frische Luft. Die fand er als neuer Geschäftsführer bei den Stadtwerken Münster. Andere Stadt, anderes Mindset, andere Strukturen. Er kannte keine und keinen und war weder im Unternehmen bekannt noch in der für ein Stadtwerk nicht unwichtigen Stadtpolitik. Und on top wurde er quasi blind verheiratet mit einem zweiten, ebenfalls neuen Geschäftsführer an seiner Seite. „You are leaving your comfort zone“, las der Walsroder auf seinem inneren Ortsausgangsschild und ... ging weiter.

Wie er es dann geschafft hat, ein über Jahre geplantes Kraftwerksprojekt zu stoppen und stattdessen ein 500-Millionen-EUR-Fahrplan für ein bis 2030 klimaneutrales Münster aufzulegen, erzählt er in dieser aktuellen Folge. Seine entwaffnend offene, positive und gewinnende Art hat ihm bei dieser und bei vielen anderen Herausforderungen der Stadtwerke Münster sicher genauso geholfen wie sein schnelles Humor-und Gedanken-Florett. Wir sprechen über persönliche und gesellschaftliche Komfortzonen, die Lust und Last, sie verlassen zu müssen und Sebastian bringt mir dann noch sein Menschen- und Führungsbild näher, mit dem er versucht, kulturelle Fußstapfen zu hinterlassen: er will nicht polarisieren und da, wo es thematisch vielleicht nicht anders geht, da will er wenigstens Positionen wertschätzen und Veränderungen gut begründen in der Hoffnung, so möglichst viele Menschen um ihn herum letztlich doch mitzunehmen.

Utility 4.0 (live) mit smartOPTIMO I – Seuchen & Katastrophen als Beschleuniger für die Energiewende

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Letztes Jahr im Juli, das Tief hieß damals Bernd und war gefangen zwischen zwei Hochs. Es drehte sich mit heftigen Niederschlägen um sich selbst und ließ Bäche und Flüsse reißend über die Ufer treten. Henning und Theo waren Geschäftsführer ganz nah dran an den Ereignissen in Hagen und im Ahrtal. Beide arbeiten seit langer Zeit für die Netzbetreiber der betroffenen Regionen. Ihr Job in der sogenannten Daseinsvorsorge ist es, die Menschen mit Strom, Gas und Wasser zu versorgen. So war es viele Jahrzehnte lang und dann kam die zerstörerische Flutkatastrophe. Wir blicken gemeinsam noch einmal zurück in die schwere Zeit, in der die beiden erleben durften, was gemeinsam alles möglich wird, wenn es Spitz auf Knopf steht. Was genau haben sie erfahren bei ihren Einsätzen? Konnten sie irgendetwas mitnehmen ins normale Arbeitsleben zum Beispiel für die operative Bewältigung der Energiewende oder für den Kampf gegen den Klimawandel? Entstanden ist diese im November 2021 live aufgenommenen Podcastfolge im Rahmen des von smartOPTIMO veranstalteten Forums Netz & Vertrieb.

Utility 4.0 mit Daniela Wallikewitz (ASEW) – Eine Schicksalsgemeinschaft gegen den Klimawandel (Stadtwerke4Future)

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Für Daniela ist das Glas auf jeden Fall immer halb voll, es sei denn es ist ein Kölschglas. Diese Einstellung ist nicht von Nachteil als Geschäftsführerin einer in Köln sitzenden Arbeitsgemeinschaft von über 300 Stadtwerken, genannt ASEW. Gegründet wurde sie bereits vor über 30 Jahren mit der Idee Energie und Wasser sparsamer zu verwenden. Schon damals ging es vor allem um Energieeffizienz und um erneuerbare Energien. Vermutlich lag der Fokus Ende der achtziger Jahre offenbar noch nicht auf dem stetigen Ausbau von erneuerbaren Energien zur konsequenten Dekarbonisierung und CO2-Reduktion. Ansonsten hätte es die jüngst von der ASEW gegründete Stadtwerke-Initiative Klimaschutz wahrscheinlich nicht gebraucht. Daniela erzählt uns, was es mit dieser neuen Klimaschutz-Initiative auf sich hat. Besonders interessiert hat mich die Frage, wie ernsthaft und stringent man in der Stadtwerke-Wirtschaft den Kampf gegen den Klimawandel angehen will. Welche Erfahrungen hat Daniela mit der Gemüts- und Motivlage in deutschen Stadtwerken gemacht? Wie wird in den Städten und Kommunen die Dringlichkeit zu Handeln gesehen und zusammen mit den Stadtwerken umgesetzt? Welchen Rolle spielen die aktuell und wohl auch zukünftig sehr hohen Energie-Beschaffungspreise? Wie kann eine Arbeitsgemeinschaft wie die ASEW die Dinge schneller zum Laufen bringen?

Utility 4.0 mit Florian Meyer-Delpho (Installion) – „Nach fest kommt Sonne.“ – Klima-Handwerker:innen suchen & finden

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Florian ist trotz seiner noch jungen Jahre ein echtes Urgestein und serial entrepreneur der PV-Branche. Der Kölsche Jung wusste aber eben auch schon sehr früh, dass er Unternehmer in der Sonnenstrom-Branche sein will. So war er bereits im Kindergarten festen Willens, das Phantasialand zu übernehmen, durchzuspielen und mit PV-Panels zu pflastern (letzteren Punkt habe ich dazugedichtet).

Aktuell ist er mit Installion dabei, eine banale, aber essentiell wichtiges Frage auf dem Weg in eine klimaneutrale Welt zu beantworten: „Wer wird eigentlich all die Photovoltaiksysteme auf die Dächer, die Wärmepumpen in den Keller und die Ladeboxen in die Garagen montieren, die wir eigentlich ab gestern schon gebraucht hätten, um endlich das klimaschädlichen CO2 los zu werden?“

Zusammen mit Florian fräse ich mich noch einmal durch den wilden Markthochlauf der PV-Industrie. Angefangen in der 2000er-Goldgräberzeit als das EEG mit seiner garantierten Einspeisevergütung der Branche eine wahre Gelddruckmaschine auf den Hof gestellt hat. Damals gründete der fixe Florian gleich mal einen Marktplatz für PV-Panels und Wechselrichter (PV-Exchange), die sehr schnell sehr knapp wurden. Dann als die ersten early adopter ihre Anlagen auf dem Dach hatten wurden irgendwann die Endkunden knapp, die trotz zwischenzeitlich gesunkener Vergütungen noch Lust hatten auf PV auf dem Dach. Auch für dieses Problem hat Florian ein Unternehmen erfunden (Greenergetic), mit denen Stadtwerke einfach wie nix PV-Lösungen an ihre Kund:innen verkaufen konnten. Und heute? Die Teile sind da und sie sind günstig. Die Kund:innen auch, denn alle müssen raus aus dem CO2! Aber jetzt fehlen halt die Menschen, die all den stuff montieren können. Florians Lösung mal wieder? Siehe oben. Siehe Installion.

Neben den Irrungen und Wirrungen des PV-Marktes in den letzten 20 Jahren und den unternehmerischen Antworten von Florian sprechen wir auch übers Gründen an sich und wie schön es doch ist, nach all den rein digitalen Marktplätzen und Vertriebs-Frontends auch mal was mit echten Baustellen, kühlen Montage-Hallen und flinken MB Sprintern auf die Beine zu stellen.

Über diesen Podcast

Ich möchte mich in diesem Podcast-Format mit Menschen unterhalten, die sich noch etwas vor- genommen haben auf ihrem Weg in eine emissionsfreie Energie- und Lebenswelt.

Meine Gäste sind Gründer:innen, Innovator:innen, Vorstände und Geschäftsführer:innen aus der „neuen und alten“ Energiewirtschaft genauso wie Menschen, die sich um das gute und nachhaltige Leben in unseren Städte, Kommunen und Gemeinden kümmern.

Besonders reizen mich Gäste, die die Dinge etwas anders, etwas schneller oder etwas radikaler machen als bekannt oder gewohnt: Why not break things? Why not bringing things faster to live?
Dabei habe ich mit meinen Gästen die Zeit, die nötig ist, um in Ruhe hinter die ersten Sätze zu schauen, um Dinge wirken zu lassen und um im Columbo-Stil gerne noch einmal hinterher zu fragen.

von und mit Timo Eggers & Oliver Doleski

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